© Opitz Holzbau, Neuruppin

Flüchtlingsunterkünfte aus Holz - langfristig nutzbar

Ein neues Konzept für hochisolierte, bezugsfertige Gebäude aus Holz, soll nicht nur Flüchtlingen zu einer warmen und trockenen Bleibe verhelfen. Die modular konzipierten Übergangsunterkünfte lassen sich bei Bedarf um Anbauten erweitern, aufstocken und sogar zu Wohnhäusern kombinieren. Auch der Einsatz im Rahmen des mehrgeschossigen sozialen Wohnungsbaus ist bei dieser Eigenentwicklung aus Deutschland technisch bereits vorgesehen.

Im Hause Opitz Holzbau ist die serielle Fertigung modularer Flüchtlingsunterkünfte mit dem Namen OPITZ FLEXI HOMES angelaufen. Erste Aufträge liegen laut Opitz-Geschäftsführer Bodo Mierisch bereits vor. Dass das Unternehmen damit den Zahn der Zeit getroffen hat, ist angesichts der laufenden Nachrichtenberichterstattung geradezu offensichtlich. So setzt Opitz auf Expansion: "Wir haben unsere Fertigungskapazitäten in Rekordzeit verdoppelt, um dem Land und den Kommunen bei der Bewältigung ihrer Aufgabe spürbar zu helfen, Flüchtlinge winterfest und menschenwürdig einzuquartieren. Sogar mit dem Bau einer zusätzlichen Produktionshalle haben wir kurzerhand begonnen und gehen davon aus, darin schon bald ebenfalls standardisierte Holzbauelemente in Großserie herstellen zu können. Was wir jetzt aber dringend brauchen, sind weitere motivierte Mitarbeiter, die mit dem Werkstoff Holz umgehen können. Ein Dutzend zusätzliche Stellen sind bei uns kurzfristig zu besetzen."

Wirtschaftlich gebaut

Die Konstruktion basiert auf standardisierten Holzbauelementen, die auf modernen Industrieanlagen in großen Stückzahlen besonders wirtschaftlich hergestellt werden können. Die Wände und Fußböden bestehen aus Holztafelelementen mit OSB Platten, wobei die Außenwände schon ab Werk hochgedämmt sind - Im Gegensatz zu einfachen Metallcontainern, die oft nicht richtig isoliert sind und Kälte hereinlassen. Die OPITZ FLEXI HOMES werden serienmäßig mit einer Elektroheizung angeliefert und sind winterfest. Raufaser und ein Linoleumfußboden sind standardmäßig vorgesehen. So erhalten die kommunalen Auftraggeber bezugsfertige Unterkünfte, die auf Wunsch auch gleich mit Möbeln ausgestattet werden.

Varianten:

  • Wohnfläche: ca. 18 Quadratmeter mit einer Breite von 3 m und einer Länge von 6 m - zur Unterbringung von drei Personen.
  • Wohnfläche: ca. 24 Quadratmeter mit einer Breite von 3 m und einer Länge von 12 m - für 4 Personen.

Die lichte Raumhöhe beträgt bei beiden Modellen 2,50 m. Die Größen orientieren sich an den in Brandenburg geltenden Vorgaben für die Unterbringung von Personen in Gemeinschaftsunterkünften. Andere Abmessungen sind laut Opitz je nach landesspezifischer Gesetzgebung problemlos realisierbar.

Und danach?

Es ist natürlich zu hoffen, dass die aktuelle Flüchtlingskrise bald ein Ende findet und die Menschen ein langfristiges Zuhause beziehen können. Damit die Übergangsunterkünfte auch dann nicht verfallen, wenn der Bedarf sinkt, lassen sie sich nach Angaben von Entwickler und Firmenchef Opitz auch nach Bedarf zu vollwertigen Häusern, Kindergärten und ähnliche umbauen. Die Module müssen dazu geteilt oder durch den Anbau weiterer Module erweitert werden. Die Montage der Systeme erfolgt auf einer Bodenplatte, einem Schraub- oder Betonstreifenfundament. So sei der Aufbau praktisch an jedem vorgesehenen Standort innerhalb kürzester Zeit möglich, verspricht Opitz. Für die Dächer kommen Tragwerke aus Nagelplattenbindern zum Einsatz, die Opitz Holzbau ebenfalls in seiner "Zukunftsfabrik" herstellt.

Der Preis für eine komplette Behelfsunterkunft beträgt je nach Ausstattung etwa 11.000 Euro netto. Zu den eigentlichen Wohneinheiten kommen Küchen-, WC und Sanitär- bzw. Duschcontainer hinzu; ihre Anordnung erfolgt jeweils am Ende oder in der Mitte einer Unterkunftsreihe. Die Anlagen sind ein- bzw. zweigeschossig. Die Obergeschosse erreicht man über eine Treppe, die immer an der Gebäudeaußenseite montiert wird, um wertvollen Platz in den Unterkünften zu sparen.

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Archivmeldung: 12.10.2015

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