Toyo Ito
Toyo Ito hat zahlreiche Auszeichnungen gewonnen, darunter den "Nobelpreis der Architektur", den Pritzker-Preis. Sein außergewöhnliches Werk passt in keine Schublade. Zufrieden ist der 71-Jährige trotzdem nie.
Spätestens mit der Verleihung des Pritzker-Preises ist Toyo Ito ein ganz Großer seiner Branche. Der 71-jährige Architekt schloss 1965 sein Studium in Tokyo ab, 1971 gründete er sein eigenes Architekturbüro. Den Pritzker-Preis, den er 2013 gewinnt, nennt Ito den Höhepunkt seiner Karriere.
Begonnen hat alles mit der Planung von unkonventionellen Einfamilienhäusern. So sorgte das "White U", das Ito für seine Schwester baute, in den 70er Jahren für Aufsehen. Das Haus ist minimalistisch angelegt und soll mit seiner breiten Front vor der Außenwelt abschirmen - seine Schwester war erst kürzlich verwitwet. Ito schuf einen Ort für Geborgenheit und Frieden - und erntete Aufmerksamkeit und Medienrummel.
Vorzeigeprojekte
Mittlerweile hat der Japaner unter anderen Büchereien, Parks, Theater, Geschäftslokale und Bürogebäude entworfen. Eines der Highlights seiner Karriere ist laut Ito die Sendai Mediathek in Japan. Die Mediathek sei ein Beispiel dafür, wie kulturelle Einrichtungen von nun an sein sollen, sagt Ito selbst. Das Bauwerk für TOD's - eines italienischen Schuhhändlers - zeigt, wie Ito traditionelle Materialien in unkonventioneller Weise einsetzt und eine außergewöhnliche Struktur der Fassade schafft.
Passt in keine Schublade
Itos Werk kombiniert konzeptionelle Innovation und hervorragende Ausführung. Er nimmt viel Rücksicht auf die Umgebung und den Zweck des Gebäudes. Ito passt in keine Schublade. Stahl und Beton kommen ebenso zum Einsatz wie natürliche Materialien und sein Stil ist - je nach Surrounding - mal minimalistisch, mal ausschweifend, modern oder traditionell.
Die Jury des renommierten Pritzker-Preis - dem "Nobelpreis der Architektur" - begründet ihre Entscheidung in der Einzigartigkeit der zeitlosen und innovativen Werke Itos: "Toyo Ito is a creator of timeless buildings, who at the same time boldly charts new paths. His architecture projects an air of optimism, lightness and joy, and is infused with both a sense of uniqueness and universality."
Unzulänglichkeiten in positive Energie umwandeln
Bei all der Anerkennung, zufrieden ist der Architekt trotzdem nie. In seiner Rede zum Pritzker-Preis sagte er: "Sobald ein Gebäude fertig gestellt ist, werde ich schmerzhaft auf meine eigene Unzulänglichkeit aufmerksam, doch das Gefühl verwandelt sich schnell in Energie für die nächste Herausforderung. Ich werde mit meiner Arbeit nie zufrieden sein."
Neben seiner aktiven Planungstätigkeit, setzt sich Ito auch für die Bildung des Nachwuchses ein. Ein eigenes Zentrum für Forschung und Workshops wurde nicht nur nach ihm benannt, sondern natürlich auch von ihm selbst entworfen. Und zahlreiche Auszeichnungen und Preise zeigen, dass Toyo Ito längst nicht zum alten Eisen gehört.