KMU Forschung: Schwierige Zeiten am Bau
Das Baugewerbe kämpft mit einer Vielzahl von Problemen und unterschiedlichen Situationen: 30 Prozent arbeiten mit Verlust, 15 Prozent haben keinerlei Probleme. Walter Bornett von der KMU Forschung analysiert in seinem Gastkommentar.
Schwache Nachfrage, schlechte Auslastung, anhaltend scharfer Preiskampf, geringe Ertragskraft, zunehmende Finanzierungsprobleme: Ja, es sind schwierige Zeiten, vor allem für viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) des Bau- und Baunebengewerbes.
Ein Drittel arbeitet mit Verlust
Aktuelle Daten der KMU Forschung Austria zeigen einen Rückgang der Aufträge im Baugewerbe um 5,7 %. Das betriebswirtschaftliche Ergebnis liegt im Durchschnitt bei bescheidenen 2,5 % der Betriebsleistung. 30 % der Betriebe arbeiten mit Verlust und 16 % haben kein Eigenkapital. Wichtige Geldgeber sind die Banken, die 18 % des Betriebsvermögens finanzieren – eine Quote, die angesichts der sich abzeichnenden Entwicklung im Kreditwesen nicht ganz unbedenklich ist.
15 Prozent ohne Problem
Diese Problemlandschaft trifft zwar auf viele, aber nicht alle Betriebe zu. Etwa 15 % der Betriebe haben weder Auslastungs-, noch Ertrags- oder Finanzierungsprobleme. Mit Umsatzrenditen von mehr als 5 % und Eigenkapitalquoten von über 30 % sind sie erfolgreicher, weil sie entweder über Kostenvorteile oder Attraktivitätsvorsprünge gegenüber Mitbewerbern verfügen. Beide Erfolgsfaktoren haben oft eine gemeinsame Grundlage, die Innovationsintensität.
Innovation als Erfolgsschlüssel
Innovationen sind der Schlüssel zum Erfolg - auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Kleine Betriebe haben natürlich nicht die Ressourcen für eigene F+E-Aktivitäten, aber sie können kooperieren: z. B. mit Universitäten, Fachhochschulen oder den anwendungs- und praxisorientierten Forschungsinstituten aus dem Netzwerk der Austrian Cooperative Research (ACR).