Erholung der Konjunktur in Zentraleuropa erwartet
UBM-Finanzchef Heribert Smolé analysiert in seinem Gastkommentar die Marktentwicklung für Zentraleuropa: Die Staatsschulden seien inzwischen in den Märkten eingepreist. Ab Mitte des Jahres soll es wieder bergauf gehen.
UBM geht von einer Erholung der Konjunktur in Zentraleuropa ab der 2. Jahreshälfte aus. Zwar könnte die hohe Verschuldung einzelner EU-Länder weiterhin die Medien beschäftigen, in den Märkten aber ist sie, wie Zypern gezeigt hat, bereits eingepreist. Bodenbildung gilt als gutes Zeichen. Ab Mitte des Jahres ist vorsichtiger Optimismus angebracht.
Auch wenn die Krise zunehmend ihren Schrecken verliert, wird der Wohnungsmarkt in deutschen und österreichischen Ballungsräumen weiterhin Zuwächse verzeichnen können. Dass sich eine Blase herausbildet ist nicht zu befürchten, weil Wohnimmobilien zum Großteil mit Eigenmitteln erworben werden. Da weder die Nachfrage abnimmt noch die Zinsen steigen, ist nicht einmal mit einem Preisrückgang zu rechnen.
Im Bürobereich ist hingegen allgemein eine Sättigung festzustellen. Neuvermietungen gehen auf Kosten des Altbestandes. Echtes Wachstum gibt es nur in prosperierenden Regionen, wie etwa München, Berlin oder Warschau. In den Rezessionsjahren haben die Nutzer ein verstärktes Kostenbewusstsein entwickelt. Die Core-Immobilie stellt kein must have mehr dar. Nur mehr Headquarter werden in Citylagen in repräsentativen Gebäuden angesiedelt. Dafür steigt die Nachfrage nach suburbanen Lagen mit guter Verkehrserschließung oder Business-Parks.
Trotz niedriger Zinsen bleibt die Finanzierung weiter schwierig. Das Risikobewusstsein ist hoch, außerdem wollen die Banken die Bilanzsumme klein halten. Für die Immobilienbranche bedeutet das eine lange Vorlaufzeit in der Projektentwicklung.