Wienerberger kauft Tondach Gleinstätten
Wienerberger übernimmt - vorbehaltlich der kartellrechtlichen Genehmigung - die Tondach Gleinstätten Gruppe. Der Kaufpreis für die erworbenen Anteile beträgt insgesamt 41 Mio. Euro, Wienerberger hält damit 82% des Unternehmens.
Die Wienerberger AG übernimmt - vorbehaltlich der kartellrechtlichen Genehmigung - die Tondach Gleinstätten Gruppe, Produzent von Tondachziegeln in Zentral-Osteuropa. Der Konzern baut damit nicht nur seine Präsenz in Osteuropa weiter aus sondern will mit diesem Schritt auch die Position bei Tondachziegeln in den europäischen Kernmärkten verstärken, wie das Unternehmen bekannt gab. Der Kaufpreis für die von Wienerberger erworbenen Anteile beträgt insgesamt 41 Mio. Euro, wobei der überwiegende Teil, 23,4 Mio. Euro, in eigenen Aktien bezahlt wird.
Tondach statt Betondach
Vor der Transaktion befand sich Tondach Gleinstätten zu 50 % im Besitz von Wienerberger und zu 50 % in Besitz von zwei privaten Familienstiftungen. Heimo Scheuch, Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG: "Wir haben bereits im Jahr 2010, als wir unseren Anteil an Tondach Gleinstätten von 25 % auf 50 % aufgestockt und uns gleichzeitig vom Betondachsteingeschäft getrennt haben, einen klaren strategischen Schritt zum Tondachziegel gesetzt. Diese Übernahme ist nun die logische Konsequenz und ein weiterer Meilenstein zum Komplettanbieter für anwendungsorientierte Baustofflösungen. Dies komplettiert nicht nur unser Angebot im Bereich Dach in Osteuropa sondern ist ein weiterer wertschaffender Entwicklungsschritt für Wienerberger, der uns sehr interessante Wachstumsperspektiven eröffnet."
Die Eigentümerstruktur
Mit der Übernahme der Anteile von den Familien wurde auch mit den finanzierenden Banken der Tondach Gruppe über die Neuordnung der Kapitalstruktur sowie über eine langfristige Finanzierung für Tondach verhandelt. Im Rahmen dieser Verhandlungen haben die Banken 26 Mio. Euro der ausstehenden Schulden von Tondach in eine Beteiligung an Tondach umgewandelt. Daraus ergibt sich die neue Eigentümerstruktur: Wienerberger hält nun 82 % und die Banken zusammen 18 % der Anteile. Zusätzlich erhält Wienerberger für die Anteile der Banken Call-Optionen, die 2017 und 2018 ausgeübt werden können, wie das Unternehmen bekannt gab.
Wachstum erwartet
Scheuch: "Ich erwarte für die Tondach Gruppe im Gesamtjahr eine Verbesserung des Umsatzes auf rund 160 Mio. Euro und des EBITDAs auf rund 23 Mio. Euro." 2013 erwirtschaftete Tondach Gleinstätten einen Umsatz von 153,6 Mio. Euro und ein operatives EBITDA von 19,5 Mio. Euro. "Unter Berücksichtigung der Umwandlung der Bankverbindlichkeiten, des geplanten Free Cashflows sowie der Verwertung von nicht-betriebsnotwendigen Liegenschaften sollte sich die Nettoverschuldung auf rund 60 Mio. Euro zum Jahresende 2014 belaufen. Weiters ergeben sich aus der Transaktion Einmaleffekte, die sich positiv auf unsere Konzernbilanz auswirken werden. Diese hängen aber noch von den Ergebnissen der derzeit laufenden Bewertung für den bestehenden 50 % Anteil an Tondach sowie dem Zeitpunkt der Genehmigung der Kartellbehörde ab", sagt Scheuch.