Georg Edlauer, Obmann im Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Österreich. © Fachverband Immobilien- und Vermögenstreuhänder, WKO

Drängende Fragen zur kommunalen Infrastruktur

Kommunalmesse 2016: WKO-Immo-Branchensprecher Georg Edlauer (im Bild) setzte sich beim letztwöchigen Gipfeltreffen für eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen der gewerblichen Immobilienwirtschaft und den Kommunen ein. Sein Tenor: Die Abwanderung stellt ländliche Regionen wie urbane Räume vor große infrastrukturelle Probleme, die gemeinsam besser bewältigt werden können.

Insbesondere vor dem Hintergrund großer Herausforderungen für die Kommunen und deren Budgets „in Bezug auf die Schaffung, Restrukturierung, Erhaltung sowie die wirtschaftliche, technische und rechtliche Optimierung von Gebäudeinfrastrukturen“, würde sich eine verstärkte Zusammenarbeit geradezu anbieten, wie er anlässlich des Messeevents, das letzte Woche im Rahmen des 63. Österreichischen Gemeindetages in der Kärntner Landeshauptstadt über die Bühne ging, nachdrücklich betonte.  

Maßnahmen gegen Landflucht

Obmannstellvertreter Gerald Gollenz verwies indes auf den Wandel der Bevölkerungsstruktur und den damit einhergehenden Run auf die Ballungsräume. Der Abwanderungstrend aus der ländlichen Peripherie sei ungebrochen. Darum sein Appell an die Politik – und zwar österreichweit –, „Maßnahmen zu setzen, um eine weitere Ausdünnung in den ländlichen Bezirke zu stoppen“, wo immer öfter Bildungseinrichtungen, Postämter und Polizeistationen von Schließungen betroffen sind. Während gleichzeitig, so Gollenz, auf Städte wie Graz im Bereich der Stadtteilentwicklung neue, investitionsintensive Auf- und Ausgaben warteten.

Fehlinvestment vermeiden

Gollenz und Reinhold Lexer, ebenfalls Obmannstellvertreter im Fachverband Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der WKO, appellierten vor Ort an die Vertreter der Gemeinden, in Fragen der Flächenwidmung und Stadtentwicklung auf Profis aus der Immobilienwirtschaft zu setzten. Diese könnten helfen, teure Fehler zu vermeiden.

Der Fachverband zählt aktuell rund 5.000 Immobilienunternehmen mit an die 24.000 Beschäftigten in Österreich. Die Immobilienwirtschaft erzielt jährlich eine Wertschöpfung von rund 13,5 Milliarden Euro, rund 145.000 Beschäftigungsverhältnisse hängen an den Investitionen der Immobilienbranche. Gemessen als Anteil an der Gesamtwirtschaft trägt die Immobilienwirtschaft einen Wertschöpfungsanteil von rund vier Prozent, wie es seitens der WKO heißt.

AutorIn:
Datum: 10.10.2016

Inspiration & Information abonnieren - mit dem wohnnet Newsletter

Weitere Artikel aus dem Channel Politik und Recht

Amy Benton Blake/unsplash.com

Politik und Recht

Mieterschutz in der Corona-Krise: Bundesländerblick

Die andauernde Pandemie macht deutlich, wie wichtig das eigene Zuhause als sicherer Rückzugsort ist. Was aber, wenn ...

Agatha Kadar/shutterstock.com

Politik und Recht

Risiken eindämmen: Rechte & Pflichten von Bauunternehmen

Zahlreiche gesetzliche Maßnahmen, Gesetze und Verordnungen regeln die Zusammenarbeit von General- und Subunternehmen ...

Radu Bercan/shutterstock.com

Politik und Recht

Wiener Wohnungsmarkt: Kritik und Optimismus

Neue Bauordnung, Stellplätze, Lagezuschläge. Eine Reihe zentraler Themen der privaten Immobilienwirtschaft wurden ...

Pand P Studio/shutterstock.com

Politik und Recht

Neu: Praxisgerechte QuickInfo für alle Bau-Akteure

Die Bauordnungen in Österreich variieren von Bundesland zu Bundesland, eine nationale Patentlösung kann nicht ...

Alena Salanovich/shutterstock.com

Politik und Recht

Starke Bilanz: Mietervereinigung erkämpfte Millionen

2018 konnte die Mietervereinigung allein in Wien knapp drei Millionen Euro für ihre Mitglieder erstreiten. Das ...

wohnnet.at

Politik und Recht

Gaal: „Sozialen Wohnbau langfristig absichern“

Kathrin Gaal leitet seit Ende Mai das Wohn- und Frauenressort der Stadt Wien: Kernpunkte ihrer Agenda – leistbares ...

Austrian Standards

Politik und Recht

Jahrestagung Bau nimmt Politik in die Pflicht

Austrian Standards und Bundesinnung Bau waren am 28. November 2018 Gastgeber der ersten Jahrestagung für Baurecht ...

LumineImages/shutterstock.com

Politik und Recht

Türschilder-Gate: Tausch bei Wiener Wohnen vom Tisch

Nummer statt Name: Aufgrund einer Beschwerde eines Mieters und ersten juristischen Empfehlungen – Stichwort DSGVO ...

Graeme J. Baty/shutterstock.com

Politik und Recht

Novelle zur Wiener Bauordnung passiert Gemeinderat

Die Opposition war mit den letzten Abänderungsanträgen nicht einverstanden, die rot-grüne Mehrheit hat sie heute ...