ETHOUSE Award - Preis für energieeffizientes Sanieren
Zum siebten Mal wurde der mit 12.000 Euro dotierte Ethouse Award der Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme rund um Energieeffizienz und Nachhaltigkeit vergeben. Vier Projekte konnten die Jury besonders begeistern.
Mit dem Ethouse Award würdigt die Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme (QG WDS) architektonisch anspruchsvolle energieeffiziente Sanierungen. In den Kategorien „Wohnbau“, „Öffentliche Bauten“ und „Gewerbliche Bauten“ wurden insgesamt vier Gewinnerprojekte ermittelt. Die mit 12.000 Euro dotierte Auszeichnung geht nicht nur an die Einreicher – wie Planer, Architekten, Wohnbaugesellschaften, private oder öffentliche Bauträger –, sondern auch an die verarbeitenden Betriebe.
Clemens Hecht, Sprecher der QG WDS. „Die ausgezeichneten Projekte zeigen auf, was mit Fingerspitzengefühl und Kooperationsbereitschaft möglich ist. Außerdem beweisen sie, dass thermische Sanierung gut aussieht und mit jedem Budget möglich ist.“
Die Sieger-Projekte 2014
Im Bereich „Einfamilienhaus“ siegte das Haus P von F|H Architekten am Mieminger Plateau im Tiroler Oberland. "Das Projekt zeichnet sich durch das intensive Auseinandersetzen von Planer und Bauherr mit dem WDVS hinsichtlich Material und gestalterischen Möglichkeiten aus", so die Meinung der Jury. Im Zuge der Sanierung konnte der Heizwärmebedarf von 105 kWh/m²a auf 27,16 kWh/m²a verbessert werden − das entspricht einer Reduktion um 74 Prozent.
Als bestes Mehrfamilienhaus punktet das Mietwohnhaus in der Eberlgasse 3 im 2. Wiener Gemeindebezirk aus dem Jahre 1888. Projektverantwortlich zeichnet der Unternehmensberater Andreas Kronberger. Das Gründerzeithaus wurde zu einem Passivhaus mit einem Heizwärmebedarf von 6 kWh/m²a saniert. Das entspricht gegenüber dem Altbau, mit einem Heizwärmebedarf von 183 kWh/m²a, einer Verbesserung von 97 Prozent.
Auch eine lobende Erwähnung in der Kategorie Wohnbau wurde ausgesprochen: für ein unter Denkmalschutz stehendes Projekt. ARCHITEKTEN KRONREIF_TRIMMEL & PARTNER sanierten ein ehemaliges Kloster in der Kaiserstraße in Wien. „Der Einsatz des WDVS erfolgte verträglich mit dem Denkmalschutz und zeigt sich flexibel und technisch anspruchsvoll in der Kombination und Anwendung unterschiedlicher Sanierungstechniken“, begründet die Jury.
Sieger in der Kategorie öffentliche Bauten wurde die neue Mittelschule Haiming von Pohl ZT. Durch Umbau und Sanierung wurde aus dem bestehenden Schulgebäude aus den 1970er Jahren ein "modernes Schuldgebäude mit qualitätvoller architektonischer Gestaltung", so die Jury. Der Heizwärmebedarf wurde um 86 Prozent, von 180 kWh/m²a auf 36 kWh/m²a, reduziert.
In der Kategorie gewerbliche Bauten hat die Jury die IAF Büroerweiterung von x architekten ausgezeichnet. "Die Büroerweiterung eines Technologieunternehmens stellt sich einerseits den hohen Ansprüchen an die Architektur und wertet den Altbestand durch thermische Sanierung wirtschaftlich auf", so das Jury-Protokoll. Der Heizwärmebedarf beläuft sich auf 42 kWh/m²a.
Zusätzlich spricht die Jury in dieser Kategorie eine lobende Erwähnung für ein Projekt im Denkmalschutz aus. Der Dachgeschoßausbau und die Sanierung eines Ringstraßengebäudes am Schottenring im 1. Wiener Gemeindebezirk wurde von Rüdiger Lainer + Partner Architekten ZT durchgeführt. Die Jury: "Das Projekt besticht durch große innenräumliche Qualitäten und setzt Sanierung im Denkmalschutz konsequent um." 49 Prozent des Heizwärmebedarfs, von 111,6 auf 55,3 kWh/m²a, werden nun eingespart.