Konjunkturbericht der Baubranche
Die Umsätze in der Baubranche konnten 2013 um nur 0,4 Prozent gesteigert werden. Zu kämpfen hatten die Betriebe vor allem mit Kostensteigerungen, den Rückgängen von öffentlichem Budget und der mangelnden Kaufkraft.
Keinen Grund zur Euphorie liefern die aktuellen Konjunkturdaten für die Bundessparte Gewerbe und Handwerk. So stagnierten laut KMU Forschung Austria die Umsätze 2013 auf dem Niveau von 2012. Die Umsätze in der Baubranche konnten um nur 0,4 Prozent gesteigert werden, im Jahr davor waren es noch 2,2 Prozent. Zu kämpfen hatten die Betriebe vor allem mit Kostensteigerungen, die nicht an die Kunden weiter gegeben werden konnten, und mit den Rückgängen von öffentlichem Budget sowie der mangelnden Kaufkraft.
Minderheit konnte Umsätze steigern
Im Durchschnitt wurden die Verkaufspreise in der Baubranche 2013 verglichen mit 2012 um 0,7 Prozent erhöht, während die Verbraucherpreise insgesamt 2013 um zwei Prozent stiegen. 36 Prozent der Betriebe meldeten Umsatzsteigerungen gegenüber 2012 um durchschnittlich 11,7 Prozent, bei 40 Prozent der Betriebe blieb der Umsatz auf Vorjahresniveau und 24 Prozent verzeichneten Rückgänge um durchschnittlich 13,0 Prozent.
Auch 2014 gibt "keinen Anlass für Euphorie"
Walter Bornett, Direktor der KMU Forschung Austria: "2013 war kein gutes Jahr. Der Bedarf war da, jedoch hat dieser nicht zu Nachfrage geführt. Einerseits ist die Kaufkraft um 0,3 Prozent gesunken, andererseits ist auch das öffentliche Budget rückgängig. Auch das erste Quartal 2014 gibt keinen Anlass für Euphorie."
Stimmung verschlechtert
Im ersten Quartal 2014 beurteilen nur 15 Prozent der Betriebe aus dem Bau- und Baunebengewerbe die Geschäftslage mit "gut", 59 Prozent mit "saisonüblich" und 26 Prozent mit "schlecht". "Das Stimmungsbarometer hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert", sagt Bornett.
Positive und negative Impulse
Während sich Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau Bundessparte Gewerbe und Handwerk, über die Einführung des Handwerkerbonus freut, zeigt sich Reinhard Kainz, Geschäftsführer Bundessparte Gewerbe und Handwerk, nicht begeistert. Anlass ist aber nicht die Bekämpfung der Schattenwirtschaft - eben in Form des Handwerkerbonus - sondern eine neue Verbraucherrechte-Richtlinie, die demnächst umgesetzt werden soll. Darin enthalten sind umfassende Informationspflichten des Unternehmers, die schriftlich erfolgen und vom Kunden per Unterschrift bestätigt werden müssen. "Damit wird die Informationspflicht der Unternehmen erheblich ausgeweitet, was zu bürokratischen Mehraufwand und Verwirrung sorgen wird", sagt Kainz. "Ein Pfuscher wird Sie damit nicht quälen", gibt Bornett zu bedenken.