© Rawpixel.com/shutterstock.com

Tipps fürs richtige Umtopfen

Damit aus sattem Grün nicht welkes Gelb oder gar trauriges Schwarz wird, sollten Zimmerpflanzen alle ein bis drei Jahre in einen größeren Topf übersiedelt werden. Mit unseren Top-Tipps fürs Umtopfen sorgen Sie für fitte Topfpflanzen.

Warum überhaupt umtopfen?

Topfpflanzen müssen mit relativ wenig Erde auskommen. Im Laufe von zwei, drei Jahren füllen die Wurzeln den Topf, wachsen im Kreis und laugen die Erde aus. Mit dem Umtopfen sorgen Sie dafür, dass Ihre Zimmerpflanzen fit bleiben.

Welche Zimmerpflanzen müssen nicht umgetopft werden?

Palmen oder Orchideen sollte man beispielsweise nicht unbedingt umtopfen. Wenn es aber sein muss, kann man z. B. Orchideen folgendermaßen umtopfen: Man belässt die Pflanze im Plastiktopf, stellt ihn in einen etwas größeren Tontopf (etwa 18-20 cm Durchmesser) und füllt dann rundherum außen mit einem Orchideen-Substrat auf.

Wann sollte ich meine Pflanzen umtopfen?

Die beste Zeit zum Umtopfen von Zimmerpflanzen ist im Frühjahr, also zu Beginn der Wachstumssaison im Februar und März. Schnellmöglich umtopfen sollte man, wenn die Wurzeln zu dicht geworden sind. Das erkennen Sie, indem Sie den Pflanzenballen inspizieren - ist dieser vollständig durchwurzelt, müssen Sie umtopfen. Weitere Zeichen zum Umtopfen:

  • Der Wurzelballen ist so groß geworden, dass er die Erde zu einem Drittel verdrängt hat.
  • Die Wurzeln wachsen durch die Abzugslöcher oder über den Topfrand
  • Der Topf sich verbiegt oder der Behälter aus Ton bekommt Sprünge (z. B. bei Grünlilie oder Bogenhanf)
  • Das Verhältnis von Topfgröße zur Pflanze stimmt nicht mehr.
  • Die Erde ist so dicht, dass sie kaum noch Wasser speichert und das Gießwasser deshalb über den Rand läuft oder sich aufstaut.

Wie enferne ich den alten Topf, wie groß muss der neue sein?

Heben Sie die Pflanze einfach aus dem Topf heraus. Falls das nicht mehr geht, müssen Sie den Tontopf wohl oder übel zerschlagen oder den Plastiktopf herunterschneiden. Verfaulte, vertrocknete und abgestorbene Wurzeln werden daraufhin herausgeschnitten, der Ballen gelockert und mit einem scharfen Messer etwas verkleinert.

Der neue Topf sollte zwei bis drei Zentimetergrößer sein als der alte. Er sollte jedenfalls nicht zu groß sein, da die Pflanzen sonst ihre ganze Energie fürs Wurzeln schlagen brauchen und nicht mehr wachsen bzw. blühen. Bei einer sehr großen Pflanze kann man auch einen gleich großen Topf verwenden und nur die Wurzeln reduzieren, damit die Pflanze dann auch nicht mehr größer wird. Irgendwann kann man ja ansonsten den Topf nicht mehr schleppen.

Das Abzugsloch des neuen Topfes sollten Sie außerdem mit einer Tonscherbe abgedecken, damit die frisch eingefüllte Erde nicht gleich wieder herausrieselt. Zugleich kann überschüssiges Wasser vom Gießen jederzeit herausfließen, wodurch Sie Staunässe verhindern. Dafür sorgt zusätzlich eine Drainageschicht aus Blähton, Kies oder grobem Sand, die als erste Lage über die Tonscherbe gefüllt wird. Darauf wird die frische Blumenerde verteilt

Welche Erde sollte verwendet werden?

Qualitäts-Gärtnererde (Sie erkennen diese vor allem am Preis!) ist der ideale Boden für ein prächtiges Gedeihen Ihrer frisch umgetopften Zimmerpflanze. Aber Achtung: Manche Pflanzen brauchen Spezialerde. Zum Beispiel brauchen Heide- und Moorbeetpflanzen wie Rhododendren, Azaleen, Eriken und Callunen Erde mit einem niedrigen pH-Wert. Auch mediterrane Kräuter, wie z. B. Rosmarin, brauchen Spezialerde, und zwar verwendet man hier eine ähnliche Erde wie für Kakteen. Gekaufter Rosmarin steht meistens in einem Torfsubstrat. Das mag er gar nicht, weshalb man ihn sofort umtopfen sollte, am besten in ein Gemisch aus einem Drittel Gartenerde, einem Drittel Sand und einem Drittel Splitt. Wenn Sie das nicht zur Verfügung haben, kaufen Sie am besten ein Kübelpflanzensubstrat und mischen noch etwas Sand darunter.

Muss ich sofort düngen?

Dauerdünger, die seit einigen Jahren angeboten werden, sind auch für die Topfpflanzen geeignet und können direkt beim Pflanzen eingemischt werden. Biogärtner beleben die Erde aber auch mit Hornspäne oder etwas Kompost.

Umtopfen Schritt für Schritt: Die Anleitung

Schritt 1: Bedecken Sie den neuen bzw. gründlich gereinigten Topf mit Steinchen, Tonscherben oder einem Granulat, damit die Erde nicht durchsickert und von unten belüftet wird. Füllen Sie dann ein bisschen Erde in den Topf, die nicht zu fest angedrückt werden sollte.

Schritt 2: Lösen Sie die Pflanze nun vorsichtig aus dem alten Topf und versuchen Sie, den Wurzelballen vorsichtig aufzulockern.

Schritt 3: Besonders dicke und lange Wurzeln können gekürzt werden, das regt das Wachstum der Pflanze an. Vertrocknete und verfaulte Wurzeln sollten komplett entfernt werden.

Schritt 4: Stellen Sie die Pflanze jetzt gerade in den neuen Topf, füllen Sie rundherum mit der passenden Blumen bzw. Grünpflanzenerde auf und drücken Sie alles gut fest. Das Wichtigste: Die Erde muss alle Hohlräume füllen, daher den Topf mehrmals rütteln bzw. auf die Tischplatte stoßen.

Schritt 5: Gießen Sie jetzt mit lauwarmem Wasser gut an und gießen Sie das nicht versickernde Wasser ab. Oder – noch etwas schonender für die Pflanze - bewässern Sie von unten, indem Sie etwas Wasser in den Untersetzer füllen.

AutorIn:
Datum: 21.06.2023
Kompetenz: Garten und Zaun

Inspiration & Information abonnieren - mit dem wohnnet Newsletter

Weitere Artikel aus dem Channel Pflanzen

Paul Aniszewski/shutterstock.com

Pflanzen

Die schönsten Winterblumen

Der winterliche Garten kann auch bunt sein. Zahlreiche Winterblüher erfreuen das Gärtnerherz in den grauen Monaten, ...

DimaBerlin/stock.adobe.com

Pflanzen

Bringen Sie Ihre Kübelpflanzen zum Winter-Service!

Wohin mit den empfindlichen Kübelpflanzen, wenn's auf der Terrasse zu kalt wird? In den Keller schleppen? Mit Müh ...

Linda George/shutterstock.com

Pflanzen

Unverzichtbar im Garten: Die Englische Rose

Sie ist seit Jahrzehnten bei Rosenfans beliebt und ist nach wie vor eine gute Wahl für heimische Gärten. Was die ...

Halfpoint/adobe-stock.com

Pflanzen

Standortsuche: Welche Pflanze gedeiht wo am besten?

Unterschiedliche Pflanzen brauchen unterschiedliche Bedingungen, um sich gut entwickeln zu können. Wir haben den ...

Lunov Mykola/shutterstock.com

Pflanzen

Blumenzwiebeln: So erkennen Sie Qualität

Die Größe ist das wichtigste Qualitätskriterium der Blumenzwiebeln. Je größer der Umfang der Zwiebel, desto ...

John-Mark Kuznietsov

Pflanzen

Sind Sie auch schon im Tulpenfieber?

Blühen Schneeglöckchen und Hasel, steht laut phänologischem Kalender der Frühling vor der Tür. Und was wäre ein ...

FabrikaSimf/shutterstock.com

Pflanzen

Ins rechte Licht gerückt. So bleiben Zimmerpflanzen fit

Zimmerpflanzen verschönern unsere Wohnräume, verbessern die Raumluft und unsere Lebensqualität, filtern ...

Christian Mueller/shutterstock.com

Pflanzen

So pflegen Sie Ihren Oleander richtig

Oleander ist eine der beliebtesten Kübelpflanzen. Er ist typisch für die Mittelmeerregion, wo er vor Hofeingängen ...

Sarah Kothe/unsplash.com

Pflanzen

Die ersten Blüten des Jahres

Kaum ist der Winter vorbei, sprießt es an allen Ecken und Enden. Doch die meisten Pflanzen befinden sich um diese ...