Wie macht man Bodenproben?
Soll ein Bodengutachten erstellt werden, müssen auf dem Baugrundstück Bodenproben entnommen werden. Welche Methoden es dafür gibt, welche wann eingesetzt wird und wer die Erde analysiert, lesen Sie hier.
Mit einer Baugrunduntersuchung lässt sich herausfinden, ob der Baugrund für das geplante Bauvorhaben tragfähig genug ist und ob der Boden mt Schadstoffen verunreinigt ist. Zu diesem Zweck werden an mehreren Stellen am Grundstück Bodenproben entnommen. Das kann auf drei Arten passieren, durch Schürfen, Bohren oder Sondieren. Welche dieser drei Aufschlussmethoden eingesetzt wird, ist von der geplanten Bebauung, der Geologie, der Erfahrung des Büros in diesem Bereich sowie den öffentlich zugänglichen Informationen (z. B. über Grundwasserverhältnisse) abhängig.
Wo kann man Bodenproben machen lassen?
Ein geotechnischer Sachverständiger entnimmt und untersucht Bodenproben. Viele Fachbetriebe haben die notwendigen Geräte für die Durchführung der Erkundungsarbeiten und Bauherrren müssen sich nicht selbst darum kümmern. Der Geotechniker untersucht die Bodenproben manuell und visuell direkt vor Ort, zusätzlich können sie im Labor analysiert werden. Diese detaillierte Analyse kann verschiedene Parameter umfassen, wie zum Beispiel die Korngrößenverteilung, die Bodenart, die Festigkeitseigenschaften und die Wasserdurchlässigkeit. Die Ergebnisse der Analyse werden vom Geotechniker in einem geotechnischen Bericht (= Bodengutachten) zusammengefasst.
Wie viel kosten Bodenproben?
Wie viel Bodenproben kosten, kommt auf den Umfang der Untersuchung, das Verfahren und die beauftragte Fachfirma an: Je schwieriger zugänglich das Grundstück ist und je aufwändiger die Untersuchung, desto höher in der Regel die Kosten. Tiefe Bohrungen kosten mehr als oberflächliche Sondierungen, Baggerschürfe sind die kostengünstigste Methode. Werden die Bodenproben zusätzlich im Labor untersucht, steigt der Preis ebenfalls. Wie viel Materialproben samt Bodengutachten kosten, erfahren Sie hier.
Methode 1: Schürfung
Um Bodenproben in geringer Tiefe (bis ca. 5 Meter) zu entnehmen, können sogenannte (Bagger-)Schürfe angelegt werden: Ein Bagger hebt dabei an zuvor festgelegten Punkten den Boden aus. Die Schürfung hat zwei große Vorteile: zum einen kann man die einzelnen Bodenschichten (= Bodenhorizonte) gut erkennen, zum anderen kann viel Probenmaterial entnommen werden.
Methode 2: Rammkernbohrung
Lassen die beengten Platzverhältnisse einen Baggerschurf nicht zu oder sollen Bodenproben in bis zu 10 Metern Tiefe genommen werden, kommt die Rammkernbohrung zum Einsatz. Dabei wird eine einseitig geschlitzte, hohle Stahlsonde in den Boden gerammt und so Materialproben entnommen. Die Rammbohrung ist für die Bodenklassen 1 bis 5 geeignet.
Methode 3: Rammsondierung
Anders als bei der Rammkernbohrung wird bei der Rammsondierung der Boden nicht direkt aufgeschlossen, sondern eine Stahlspitze in den Boden gerammt. Je nach Eindringwiderstand können dann Rückschlüsse auf die Bodenfestigkeit gemacht werden.