Diebstahl Baulicher Einbruchsschutz © Cinematographer/shutterstock.com

Ist Ihr Haus sicher?

Einbrecher packen die Gelegenheit beim Schopf. Ob auch Ihr Haus für Einbrecher interessant ist und was Sie selbst tun können, um Ihr Haus oder Ihre Wohnung einbruchsicherer zu machen - hier ein Überblick.

 

Laut der aktuellsten Einbruchsstatistik des BMI wurde 2022 in Österreich knapp 6000 mal in Wohnungen und Häuser eingebrochen - öfter als im Vorjahr, aber auf die letzten zehn Jahre gesehen sinken Einbrüche in Wohnungen kontinuierlich. Während des Pandemiejahres 2021 und der aufrechten Reisebeschränkungen erreichten die Zahlen sogar ein Allzeit-Tief. Das lässt den Rückschluss zu, dass Wohnraum-Einbruchsdiebstahl zu einem sehr großen Teil von reisenden Tätern begangen wird. Welche Hindernisse sie abschrecken, erfahren Sie hier.

Ist mein Haus einbruchsicher?

Wie sicher eine Haustür, ein Fenster oder das gesamte Gebäude ist, lässt sich nicht pauschal beurteilen. Alter, Materialien und die vorhandene Schließ- und Sicherungstechnik spielen hier eine Rolle. Gebäude-Schwachstellen sind in der Regel Türen, (Dach-)Fenster und Kellerschächte, wobei Terrassentüren und an der Hausrückseite gelegene Fenster besonders oft aufgebrochen werden. Im Altbau sind Türen und Fenster häufig aus Holz, sind sie in einem schlechten Zustand, können sie schon bei wenig Krafteinwirkung nachgeben. Auch der Standort des Gebäudes macht selbiges mehr oder weniger interessant für Einbrecher: Diese nehmen eher ruhige Wohnsiedlungen ins Visier, hier wiederum bevorzugt Häuser mit unübersichtlicher Bepflanzung und "Kletterhilfen" direkt am Haus, zum Beispiel Mülltonnen, Gartenmöbel, Blumenspaliere und Ähnliches.

Richtig verhalten schützt vor Einbruch

Abhängig ist die Einbruchsicherheit Ihres Hauses auch immer von Ihrem Verhalten. Technische Systeme allein machen nicht sicherer. Besonders wichtig ist zum Beispiel, selbst bei kurzer Abwesenheit alle Fenster zu schließen und Zugangstüren zu Garage oder Keller abzusperren. Welche Vorsichts- und Verhaltensmaßnahmen Sie noch beachten sollten, erfahren Sie hier in unseren Tipps gegen Einbruch.

Basisschutz nicht überall ausreichend

Die Standardbeschläge Ihrer Fenster und Türen sind nach ÖNORM gefertigt und bieten einen grundsätzlichen Schutz. Bei besonders gefährdeten Stellen, etwa einer Terrassentüre im Erdgeschoß, sollten Sie aber doch noch etwas nachhelfen. Wichtig ist hier immer, die Türen und Fenster rundum zu sichern, also auf Schloß- und Bandseite. Bei Haustüren schafft zum Beispiel eine 3-Punkt-Verriegelung Abhilfe, bei der der Türrahmen die Tür mittig und zusätzlich oben und unten verschließt. Inbesondere Mehrfachverriegelungen erhöhen die Sicherheit deutlich. Zusatzschlösser können auch in Mietwohnungen einfach nachgerüstet werden. Wichtig: Zargen sollten immer entsprechend massiv ausgeführt sein.

Einbruchschutz im Neubau

Das Bundeskriminalamt empfiehlt bei Neu- oder Umbau den Einbau von geprüften, einbruchhemmenden Türelementen nach ÖNORm B5338 8 oder EN 1627 – 1630 ab der Widerstandsklassen (WK) 3 mit Mehrfachverriegelung und Distanzsperre. Bei Fenstern sorgen Pilzkopfbeschläge und Zwillingsbolzenverschlüsse für hohe Einbruchsicherheit. Widerstandsklasse 2 ist die richtige Wahl für Fenster und Terrassentüren. Zusätzlich gesichert werden können sie mit einem Scherengitter oder Rollbalken. Mehr zu einbruchsicheren Fenstern erfahren Sie hier.

Förderungen für sichere Eigenheime & Wohnungen

Einbrüche in Wohnhausanlagen sind laut Statistik des BMI jene Kriminalitätsform des Einbruchs, die mit 36,7 Prozent im Jahr 2022 am stärksten angestiegen ist. Betroffen sind vor allem Fahrradräume und Postkästen sowie Postempfangsboxen. Die Stadt Wien unterstützt den Einbau einbruchshemmender Wohnungseingangstüren, das Land Burgenland fördert Sicherheitstüren und auch Niederösterreich schießt beim Einbau von Sicherheitstüren und Alarmanlagen Geld zu.

 

 

 

AutorIn:
Datum: 11.12.2023
Kompetenz: Sicherheit

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