Das Kap der Guten Hoffnung macht seinem Namen alle Ehre
Während weltweit die Immobilien dramatisch einbrechen, gibt es in Südafrika noch positive Renditen
Immobilienaktien haben 2008 eine rasante Talfahrt hinter sich. Der von Global Property Research (GPR) erstellte GPR-250-Global-Index mit den 250 größten börsennotierten Immobiliengesellschaften der Welt fiel um 49,4 Prozent. Mit deutschen Immobilienaktien erlitten Anleger nach Berechnungen des niederländischen Datenanbieters im Schnitt sogar Verluste von 66,8 Prozent.
Doch aus dem Disaster des vergangenen Jahres geht einzig das Kap der Guten Hoffnung als Sieger hervor: Zusammen mit Dividenden bescherten südafrikanische Immobilienwerte ihren Aktionären im Jahr 2008 eine Rendite von durchschnittlich 11,9 Prozent.
Für die gute Performance hat GPR-Analyst Jeroen Vreeker mehrere Ursachen gefunden: "Zum einen hat die Finanzkrise Südafrika weit weniger stark getroffen als andere Länder." Mehr als 15 Prozent des weltweit geförderten Golds werde zwischen Kapstadt und Johannesburg geschürft. Der Preis des Edelmetalls stieg im Zuge der Finanzkrise seit November 2008 um 30 Prozent. Das stärkt die Wirtschaft, und damit auch den Immobiliensektor.
Auch die Immobilienmärkte in Städten wie Kapstadt profitieren vom Goldpreisanstieg
“Zudem profitieren die Papiere von Übernahme- und Mergerfantasien", sagt Vreeker. Gerade haben der 447 Mio. Euro schwere, börsennotierte Immobilienfonds Redefine und die beiden Mitbewerber ApexHi Properties und Madison Property den Zusammenschluss angekündigt. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 1,2 Mrd. Euro entsteht so die zweitgrößte Immobiliengesellschaft des Landes.
André Stadler, Chefanalyst bei Catalyst Fund Managers in Kapstadt, erwartet für südafrikanische Immobilienaktien 2009 eine durchschnittliche Dividendenrendite von rund zehn Prozent. Damit liegen die Erträge der Aktionäre etwa gleichem Niveau wie Festgeldanlagen.
Über die Dividendenausschüttungen hinaus besteht bei einigen südafrikanischer Immobilienwerte die Chance, in diesem Jahr mit Kursgewinnen zu glänzen. Nach einer Studie von Catalyst Fund Managers notieren zahlreiche Papiere deutlich unter dem Nettovermögenswert ihrer Immobilienbestände.
Die Aktie der Fountainhead Property notiert nach Catalyst-Berechnungen rund 15 Prozent unter dem NAV. Die Dividendenrendite des vorwiegend in Büroimmobilien und Einkaufszentren investierten Fonds beträgt nur knapp neun Prozent. Growthpoint, mit einer Marktkapitalisierung von 1,5 Mrd. Euro. Südafrikas größte Immobiliengesellschaft, notiert immerhin noch mit einem Abschlag von fünf Prozent auf den NAV. (Standard)