Kürten die Preisträger des DBS-Awards 2017: Die Fachjury, besetzt von elf Vertretern der Bau- und Immobilienbranche, und Moderator Daniel Cronin. © IG Lebenszyklus Bau/Goerg Krewenka

Digitale Vorreiter für den Bau gesucht – und gefunden

Tablet Solutions, PlanRadar und INSITE IT siegen bei den DBS-Awards: Der Gewinn der Start-up-Challenge sichert den digitalen Planungs-Innovatoren die begehrten Aussteller-Tickets für die Expo Real, die im Zuge des Pitches zu holen waren.

Die Sieger des Digital Building Solution (DBS)-Awards (im Bild), gehostet von der IG Lebenszyklus Bau gestern Abend in der Wiener Gösserhalle, stehen fest: Die sich im Live-Pitch vor der Fachjury bewehrten Top drei holen sich damit die begehrten Start-up-Plätze für die kommende Expo Real, Europas führende B2B-Fachmesse und Trendschau für Immobilien und Innovationen, in München. Die Reise Anfang Oktober dürfen die Vertreter von Tablet Solutions, PlanRadar und INSITE IT antreten. Den Publikumspreis der Bau- und Immobilienbranche holte das Schweizer Unternehmen ComfyLight. Weitere fünf Unternehmen, die um den Sieg gepitcht haben, werden demnächst in einem neu eröffneten Start-up-Hub am Wiener Donaukanal ihre Zelte aufschlagen – mehr als nur ein Trostpflaster.

Unter dem Motto „Digitize today’s building industry“ hatten zuvor rund 100 Start-ups aus dem deutschsprachigen Raum sowie aus dem östlichen Europa ihre Bewerbungsunterlagen eingereicht. Gesucht wurden digitale und disruptive Soft-und Hardwarelösungen sowie Services für die Planung, die Errichtung, den Betrieb und die Finanzierung von Bauwerken. Die Jury fahndete dabei nach neuen Ideen und bauspezifischen Lösungen aus anderen Industrien, die dort bereits ihre Bewährungsprobe bestanden haben.

Start-ups haben jetzt noch Startvorteil

Mit dem ausgeschriebenen Award wollen die Initiatoren der „trägen Entwicklung der Bau- und Immobilienbranche im Hinblick auf Innovation und Digitalisierung“ entgegensteuern – und ihr dadurch auch den Turbo verpassen, um verschüttete Potenziale schnellstmöglich zu heben. Wer hier lösungsorientiert auf den Markt dränge, habe es leicht, so die Experten. „Die eingereichten Ideen spiegeln wider, wie groß das Potenzial in der Bau- und Immobilienbranche ist, Prozesse durch digitale Lösungen zu optimieren. Start-ups haben jetzt sehr gute Chancen, in dieser Branche Fuß zu fassen“, betonte auch Insider Daniel Cronin, der den Abschlusspitch moderierte. Ein Schlagwort des Abends: der digitale Zwilling. Gemeint ist damit das digitale Abbild des realen Bauwerks, das zu jedem Zeitpunkt für alle Beteiligten von der Planung über die Errichtung bis zum Betrieb verfügbar ist. Projekte sollen dadurch schneller, billiger – weil genauer kalkulierbar – und über die eingerechneten Wartungszyklen auch langlebiger werden.

Fehlende Digitalisierung als Billionen-Grab

Doch nach wie vor trägt dieser Sektor, so heißt es nicht nur aus der IG, in Bezug auf den Faktor Digitalisierung europaweit die rote Laterne. Jüngst publizierte Zahlen zur Bauwirtschaft zeichnen ein ähnliches Bild. Laut einer McKinsey-Studie gehen aufgrund der schlechten Digital-Performance im Hinblick auf die Arbeitsproduktivität weltweit jährlich rund 1,6 Billionen Dollar verloren.

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Datum: 13.09.2017

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