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Parkettarten: Holzarten und Verarbeitung

Massivparkett, Mehrschichtparkett, verlegt als Mosaikparkett, Stabparket oder auch Tafelparkett. In diesem Beitrag erfahren Sie alles über die gängigen Parkettarten und ihre Charakteristika. Zusätzlich schauen wir uns an, welche Holzarten typischerweise für Parkettböden verwendet werden.

Parkett ist eine traditionelle, vielseitige und ästhetisch sehr ansprechende Variante der Bodengestaltung. Von der hochwertigen Eleganz eines Massivholzparketts bis zur modernen Vielseitigkeit von Mehrschichtparkett bietet dieser Bodenbelag eine breite Palette an Optionen.Jede Parkettart hat ihre eigenen charakteristischen Merkmale, darunter die Verwendung von verschiedenen Holzarten, Verlegetechniken und Oberflächenbehandlungen. Je nach individuellem Geschmack,Nutzungszweck und gestalterische Anforderungen gibt es passende Lösungen.

Was ist Parkett?

Ein Parkettboden besteht immer aus Holz, häufig werden dafür heimische Holzarten wie Eiche, Esche oder Buche verarbeitet. Das Holz wird dabei in einzelne Stücke gesägt und auf unterschiedliche Arten wieder zusammengefügt. Dadurch entstehen verschiedene Parkettarten, die auch in unterschiedlichen Verlegemustern weiterverarbeitet werden können.

Welche Parkettarten gibt es? 

In erster Linie wird zwischen Massivparkett (oder Einschichtparkett) und Mehrschichtparkett (oft auch Fertigparkett genannt) unterschieden. Das Massivparkett besteht aus durchgehend massivem Holz. In der Regel sind die verwendeten Holzstücke 15 bis 22 mm dick. Massivparkett kann mehrmals abgeschliffen und neu oberflächenbehandelt werden, ohne dass dies die Qualität des Bodenbelages beeinflusst. Massivparkett reagiert jedoch stärker auf Veränderungen im Raumklima und der Raumfeuchtigkeit als Mehrschichtparkett.

Mehrschichtparkett besteht aus mehreren Schichten, nur die oberste Schicht, man nennt sie auch Nutzschicht oder Deckschicht, besteht aus Echtholz. Häufig werden Holzarten wie Eiche, Kiefer oder Esche dafür verwendet. Die unteren Schichten werden aus dem günstigeren Nadelholz, aus Sperrholz oder anderen Holzmaterialien hergestellt. Mehrschichtparkett ist stabiler gegenüber Feuchtigkeit und kann direkt auf den Unterboden verlegt werden. Allerdings kann die dünnere Nutzschicht im Vergleich zu Massivholz weniger häufig abgeschliffen werden. Wenn die Nutzschicht zwischen drei und vier Millimeter stark ist, spricht man von Dreischichtelementen, ist die oberste Schicht bis zu fünf Millimeter dick, ist die Rede von Zweischichtelementen.

Wie wird Parkett verlegt? 

Massivparkett wird direkt mit dem Untergrund verklebt und anschließend abgeschliffen und oberflächenbehandelt mit Lack, Wachs oder Öl. Die Verlegung von Einschichtparkett ist daher zeitaufwändiger und Sache von Profis.Mehrschichtparkett wird bereits vorab vom Hersteller geschliffen und versiegelt. Die Verlegung von Fertigparkett ist daher auch für Heimwerker mit einem geschickten Händchen kein Problem.Dreischichtparkett kann schwimmend oder vollflächig verlegt werden.

Welche Holzarten werden für Parkett verwendet?

Jede Holzart hat ihre ganz spezielle Eigenschaft und ist daher nur für ganz spezielle Einsatzmöglichkeiten geeignet. Je härter ein Holz, desto widerstandsfähiger. Auch die Behandlungsart eines Holzes trägt entscheidend zur richtigen Verwendung bei.

Kiefer

Europäische
Lärche

Fichte Thermoholz

Eigenschaften

mittelschweres und mäßig hartes Holz

festes, schweres und zugleich hartes Holz

mittelschweres und weiches Holz

gute Elastizitäts- und Festigkeitseigenschaften

Elastizitäts- und Festigkeitseigenschaften

gute Elastizitäts- und Festigkeitseigenschaften

Splintholz nicht sehr dauerhaft, daher wirksamer Holzschutz erforderlich
gut imprägnierbar

Splintholz nicht sehr dauerhaft

durch Thermobehandlung ohne chemischen Holzschutz dauerhaft haltbar

Einsatzgebiete

imprägniert gut verwendbar für Pfähle, Palisaden, Pergolen, Gartenmöbel und Zäune sowie als Konstruktionsholz

hervorragendes Bau- und Konstruktionsholz

BWS-Systemholz: Thermoholz Fichte

für Verbauung mit Erdkontakt sehr gut geeignet

sehr gutes Ausbauholz
vielseitig verwendbar

keine Verbauung mit Erdkontakt

SibirischeLärche

Robinie

Bangkirai

Acapu

Eigenschaften

festes, schwerstes und zugleich härtestes Nadelholz

schweres europäisches Hartholz (800-950 kg)

schweres Hartholz (850-1000 kg)

schweres Hartholz (950-1200 kg)

gute Festigkeits- und Elastizitätseigenschaften

hohe Festigkeitweite grob rissig

hohe Festigkeitswerte
(50% mehr als Eiche) fein rissig

FSC-zertifiziert verantwortungsvolle Forstwirtschaft

Kernholz dauerhaft

Kernholz sehr dauerhaft

besonders an den Enden hohes Schwind-Quell-verhalten

hohe Festigkeitswerte (20% höher als Bangkirai) fein rissig, besonders an den Enden

Splintholz mäßig dauerhaft

ohne Holzschutz sehr dauerhaft

ohne Holzschutz dauerhaft haltbar

ohne Holzschutz sehr dauerhaft

Einsatzgebiete

hervorragendes Bau- und Konstruktionsholz

vielseitig vorwiegend im Außenbereich verwendbar

hervorragend geeignet für: Konstruktionen im Freien, speziell für Terassenbeläge, Pergolen und Zäune

hervorragend geeignet für: Konstruktionen im Freien, speziell für Terrassenbeläge, Pergolen und Zäune

vielseitig verwendbar für Terassenbeläge und Fassaden Erdkontakt vermeiden

Verbauung mit Wasser oder Erdkontakt geeignet

Verbauung mit Wasser oder Erdkontakt ohne weiteres zu empfehlen

Verbauung mit Wasser oder Erdkontakt ohne weiteres zu empfehlen

Resistenzklasse 3

Einziges europäisches Holz mit Resistenzklasse 1

Resistenzklasse 1-2

Resistenzklasse 1

Welche Verlegearten von Parkett gibt es?

  • Massivparkett: Besteht aus einzelnen Stäben. Wird durch das Nut-Feder-Prinzip zu einer robusten Fläche zusammengesteckt. Hohe Belastbarkeit, daher ideal für stark beanspruchte Bereiche.
  • Stabparkett: Besteht aus einzelnen Stäben, die durch das Nut-Feder-Prinzip miteinander verbunden sind. Hohe Belastbarkeit und Langlebigkeit.
  • Lamparkett: Besteht aus massiven Glattkant-Parkettstäben ohne Nut und Feder. Sehr dünn, gibt Räumen eine elegante und zeitlose Optik.
  • Massivdielen: Langlebig und robust. Pflegeleicht und begünstigt ein angenehmes Raumklima.
  • Mosaikparkett/Stäbchenparkett: Geringe Einbauhöhe. Geeignet für Räume mit hoher Beanspruchung.
  • Industrieparkett/Hochkantlamellenparkett: Robust und vielfältig einsetzbar.
  • Bambusparkett: Widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit. Umweltfreundliche Alternative.
  • Tafelparkett: Sehr edel. Verschiedenfarbige Hölzer schaffen optische Effekte.
  • Fertigdielen: Landhausdielen, Langdielen, Schiffsböden, Zweischichtparkett: Einfache Verlegetechnik. Hygienisch und fußwarm. Langlebig mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten.

AutorIn:
Datum: 12.01.2024
Kompetenz: Beläge und Boden

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