Kupfertöpfe – der Rolls Royce unter dem Kochgeschirr
In erster Linie werden sie mit der Spitzengastronomie in Verbindung gebracht. Aber auch begeisterte Hobbyköche können von den vielen Vorteilen des Kochgeschirrs aus Kupfer profitieren.
Im Bereich Kochgeschirr sind Sie als Kunde der Qual der Wahl ausgesetzt: Edelstahl, Emaille, Gusseisen, Aluminium, mit Teflonbelag oder Keramikbeschichtung - alle sind für unterschiedliche Zwecke geeignet, haben ihre Vor- und Nachteile und ihre Berechtigung. Da werden die meisten von Ihnen fast schon froh sein, dass Kupfertöpfe ohnehin nur für Profis und außerdem viel zu teuer sind. Nicht ganz billig sind die edlen Töpfe wirklich, aber mitnichten nur für einen Haubenkoch geeignet.
Kein Material leitet die Wärme besser
Die mit Abstand größte Stärke ist die Wärmeleitfähigkeit des Materials. Nicht nur, dass die Hitze sich gleichmäßig und bis in die Seitenwände verteilt, kupferne Töpfe oder Pfannen sind auch viel schneller auf Temperatur – das spart Energie. Ist das Essen erst fertig, bleibt das Kochgeschirr sehr lange warm und mit ihnen die sich darin befindlichen Speisen. Ideal also für große gesellige Runden, wo sich gerne noch Nachschlag genommen wird. Andersrum speichern Kupfergefäße auch länger kalte Temperaturen. Dies erleichtert das Schlagen von Eischnee oder Schlagobers beispielsweise erheblich. Daher sind Kupferschüsseln auch unverzichtbare Gerätschaften in der Pâtisserie.
Ist Kupfer nun giftig oder nicht?
Die Aussage, Kupfer sei giftig, stimmt so nicht und ist möglicherweise auf den Grünspan zurückzuführen, welcher bei unsachgemäßer Behandlung ansetzt. Richtig aber ist, dass das Material mit verschiedenen Lebensmitteln chemisch reagiert. Beim Eischnee oder der Marmelade ist dies auch gewünscht (Marmeladen halten sowohl Farbe auch Aroma besser). Abzuraten ist aber ein Zubereiten von stark säurehaltigen Lebensmitteln wie Salaten in Kupfergefäßen. Die Säure greift das Kupfer an und andersherum zerstört Kupfer das Vitamin C. Während Rühr- oder Marmeladenschüsseln meist aus Komplettkupfer bestehen, sind Töpfe innen mit einer Edelstahlbeschichtung versehen. Beim Kochen ist eine chemische Reaktion nämlich unerwünscht. Zwar gibt es auch kupfernes Kochgeschirr mit Zinnbeschichtung, doch Edelstahl verträgt eine viel höhere Hitze - wichtige Vorraussetzung für scharfes Anbraten!
Teuer und pflegeintensiv
Der einzige Nachteil, neben den hohen Anschaffungskosten, mag die Pflege sein. Wer lange Freude mit seinem Kupfergeschirr haben möchte, sollte sie weder in den Geschirrspüler geben, noch ihnen mit einem Stahlschwamm zu Leibe rücken. Gesäubert werden sie stattdessen mit einer eigenen Paste - und zwar nach jedem Gebrauch! Aber welcher Besitzer eines Rolls Royce würde nicht auch jeden Tag sein Schätzchen polieren?