Diese Küchenmesser sollten Sie besitzen
Ohne Messer geht in der Küche erst einmal gar nichts. Doch welche Arten sind wirklich wichtig und auf welche Qualitätsmerkmale sollten beim Kauf geachtet werden? Wir klären auf.
Es gibt Menschen, die sämtliche ihrer Gerichte mit ein und demselben Messer zubereiten. Meistens mit dem Kochmesser oder einem Hackmesser, aber es gibt tatsächlich auch welche, die alles mit einem kleinen Gemüsekneipchen schneiden. Je nach Belieben, selbstverständlich – doch manche Schneidarbeiten werden mit dem richtigen Werkzeug tatsächlich einfacher.
Worauf ist generell zu achten?
Grundsätzlich gibt es drei Hauptmaterialien, aus dem Messerklingen gefertigt werden: Edelstahl, Keramik und Damast. Edelstahl ist das am häufigsten verwendete Material. Die Klingen sind rostfrei und sehr stabil, sollten aber öfter nachgeschliffen werden. Damast ist eine Mischung aus weichen und harten Stahlsorten, die Messer werden dadurch sehr hart und besonders scharf. Allerdings sind sie auch sehr teuer. Keramikklingen überzeugen ebenfalls mit ihrer Härte und einer lang anhaltenden Schärfe, sie können aber leicht zerspringen, wenn sie beispielsweise auf den Boden fallen. Für welches Material Sie sich entscheiden hängt also eher von persönlichen Vorlieben und dem Budget ab. Eines aber gilt immer: Zu günstig sollten Sie nicht kaufen – billiger Stahl wird viel schneller stumpf, das erhöht das Verletzungsrisiko!
Messerarten im Überblick
Nehmen Sie ruhig ein paar Euro mehr in die Hand und investieren Sie in einen ordentlichen Grundstock an Messern. Welche genau Sie benötigen, hängt freilich von Ihren Koch- bzw. Essensgewohnheiten ab. Ein Vegetarier wird herzlich wenig mit einem Schinken- bzw. einem Filetiermesser anfangen können und der Veganer wird womöglich trotz veganer Käsealternativen eher auf zwei Sorten Käsemesser verzichten. Und selbst das bekannte Tomatenmesser mit seiner Riffelklinge kann durch ein sehr scharfes Messer mit glatter Klinge ersetzt werden. Aber wie viele verschiedene sollten es dann sein? Unsere Antwort: Minimum drei, idealerweise fünf!
Das Kochmesser (A + B):
Wer viel kocht, kommt um ein gutes Kochmesser nicht herum. Es ist zweifellos das Universalwerkzeug in der Küche. Sie können es zum Schneiden von Fleisch, Fisch und Gemüse verwenden, aber auch feinere Arbeiten, wie Zwiebeln würfeln (wird mit der Spitze erledigt) sind einwandfrei möglich. Ob Sie sich für eine europäische Klingenform (A) oder eine japanische Variante– das Santoku(B) – entscheiden ist letztlich Ihre Sache. Rein vom Handwerk sind beide gleichwertig.
Das Schinkenmesser (C):
Wie der Name schon sagt, eignet sich das Schinkenmesser hervorragend, um hauchdünne Scheiben von Ihrem Prosciutto Crudo zu säbeln. Die schmale Klinge sorgt für wenig Reibung, ergo für wenig Widerstand beim Schneiden. Freilich können Sie diese guten Messereigenschaften auch bei Fleisch oder Fisch nutzen. Bei einem mehrteiligen Messerset ist ohnehin oft ein Schinkenmesser dabei, aber ein Muss nur für Freunde von Serrano & Co.
Das Offiziersmesser (D):
Das Offiziersmesser ist der kleinere Bruder des Kochmessers und ebenfalls eine echte Allzweckwaffe in der Küche. Ganz gleich ob Zwiebel, Kräuter, Pilze oder Obst, das Offiziersmesser ist schnell zur Hand und leicht im Umgang. Wer gerne zu zweit in der Küche arbeitet, darf auch gerne ein zweites Modell im Repertoire haben.
Tourniermesser oder Schälmesser (E):
Eines vorweg: Beides sind Schälmesser und werden auch so benannt. Diese Küchenwerkzeuge sind Spezialisten für Schälarbeiten, wobei die gebogene Form des Tourniermessers das Schälen noch einmal etwas erleichtert. Für andere Arbeiten ist das Messer allerdings ungeeignet. Das Schälmesser mit gerader Klinge hingegen ist vielseitiger verwendbar und kann auch als kleinster Bruder von Koch- und Offiziersmesser gesehen werden. Minimalausstattung Nummer zwei! Grundsätzlich können Äpfel, Gurken und Karotten aber auch mit einem Obstschäler ihrer Haut entledigt werden.
Das Ausbeinmesser oder Filetiermesser (F):
Grundsätzlich sind auch dies streng genommen zwei verschiedene Messertypen, die sich aber so ähnlich sind, dass Sie nur eine Variante davon brauchen. Beide Messer sind dünn und lang (wenngleich etwas kürzer als das Schinkenmesser) und die perfekte Lösung, um Fleisch oder Fisch exakt und sauber zu bearbeiten und möglichst dünne Scheiben herauszulösen. Das Ausbeinmesser ist zusätzlich am Griff noch gewölbt, damit es gut entlang des Knochens geführt werden kann.
Das Tomatenmesser (G):
Das Problem ist bekannt: die zu schneidende Tomate ist schon etwas reifer, ihre Haut aber grundsätzlich hart und widerstandsfähig. Jetzt ein stumpfes Küchenmesser und Sie bekommen Sugo, anstelle von Tomatenscheiben. Deshalb hat sich hier das Messer mit Wellenschliff bewährt. Dazu noch die gabelförmige Spitze, um die geschnittenen Scheiben mühelos aufspießen und anrichten zu können. Wer immer gut geschliffene Messer daheim hat, der braucht kein zusätzliches Tomatenmesser. Schaden kann es aber auch nicht.
Die Käsemesser (H):
Im Gegensatz zu den Schäl- oder Filetiermessern machen hier zwei verschiedene Varianten durchaus Sinn. Es gibt ein Messer für Weichkäse und eines für Hartkäse. Das Weichkäsemesser ist dünn und mit leicht geriffelter Klinge. Um möglichst geringen Widerstand beim Schneiden zu erzeugen, sind große Teile der Klinge ausgestanzt. Das Hartkäsemesser hingegen ist viel robuster, damit es sich sicher durch Pecorino & Co ziehen lässt. Wer kein ausgewiesener Käseliebhaber ist, kommt aber ganz gut ohne diese beiden Messer zurecht.
Das Brotmesser (I):
Ganz klar das dritte Must-have auf unserer Liste! Das lange Messer mit stark geriffelter Klinge ist unumgänglich, wer sich ein paar Scheiben Baguette abschneiden möchte. In so einem Fall würde nämlich nicht einmal eine elektrische Brotmaschine Abhilfe schaffen. Aber wahrscheinlich ist das Brotmesser in so vielen Haushalten Usus, dass niemand auf den Gedanken käme, es auf so eine Auflistung zu bringen.
Das Hackmesser (J):
Während das europäische Hackmesser sehr grobschlächtig daher kommt, ist das chinesische Kochmesser ähnlicher Form etwas filigraner gebaut. Doch mit beiden Varianten lässt sich sehr gut und präzise schneiden. Ein immenser Vorteil: Das Schnittgut kann direkt auf die breite Klinge gepackt und in den Topf befördert werden. Perfekt, wenn es wirklich schnell gehen muss. Kartoffeln vierteln, Zwiebel würfeln, Karotten schneiden – alles zack zack.