Feuchteschäden an Balkon und Terrasse
Feuchteschäden sind ein typischer Baumangel, dem besonders vehement begegnet werden sollte. Gerade bei den Anschlussstellen von Balkon und Terrasse tauchen hier immer wieder Fehler auf, die mitunter teure Folgen haben können.
Glücklich, wer einen Balkon oder eine Terrasse sein Eigen nennen kann. Beide erweitern besonders in der warmen Jahreszeit den Wohnraum, dienen als Stauraumund finden rege Nutzung. Beide haben aber häufig auch eine bauliche Schwachstelle, nämlich den Anschluss an die aufgehende Wand.
Gefälle schützt vor Feuchteschäden
Jeder Planer und Bauarbeiter weiß es: Ohne ein leichtes Gefälle auf Balkon und Terrasse kann das Regenwasser nicht abfließen. Leider wird dieses Wissen häufig in der Ausführung nicht umgesetzt, und nicht selten werden die Arbeiten so schlampig ausgeführt, dass das Wasser sogar in Richtung Wand rinnt! Mindestens ein Grad (umgerechnet 1,8 %) muss das Gefälle betragen, um zu funktionieren. Genauso wichtig ist übrigens auch die Ausführung des Untergrundes ( Betonfläche). Das schönste Gefälle nutzt nichts, wenn Rillen und Löcher im Beton das Wasser zurückhalten.
Balkon: Sorgfalt geboten
Tragende Wärmedämmelemente minimieren Wärmebrücken und vermeiden damit Bauschäden. Der Anschluss an die aufgehende Mauer erfolgt idealerweise durch eine Hohlkehle, und Türanschlüsse werden am besten mit überflämmtem Winkelblech und mit einer Entwässerungsrinne auf Ebene der Außenwanddämmung ausgeführt. Achten Sie darauf, dass alle Arbeiten mit großer Sorgfalt gemacht werden. Andernfalls sind Schäden vorprogrammiert. Bei der Belegung der Bodenfläche, etwa mit Fliesen oder Bohlen, muss abermals auf die Einhaltung des Gefälles geachtet werden.
Geländer spielt große Rolle
Das Balkongeländer sollte immer so montiert werden, dass die Abdichtung nicht durchstoßen wird, Beispielsweise außenseitig an der Balkonplatte. Andernfalls müssen die Geländersteher mit einer flüssigen Abdichtungsmasse „eingegossen“ werden.
Terrasse auf Fundament
Liegt die Terrasse oberhalb eines Kellers, ist der Untergrund ähnlich einem Flachdach mit entsprechender Dämmung und Dichtung auszuführen. Auch hier darf auf das Gefälle nicht vergessen werden. Sämtliche Anschlüsse sind wie beim Balkon zu gestalten. Erhält die Terrasse eine durchgehende Fundamentplatte auf Mutterboden im direkten Anschluss an die aufgehende Hausmauer, ist sie ähnlich einem Balkon zu behandeln und abzudichten.
Terrasse im Kiesbett
Soll die Terrasse hingegen nur auf einem Streifenfundament im Kiesbett ruhen, wird ein Streifen entlang der Hauswand betoniert und in der Anarbeitung und Abdichtung behandelt wie beschrieben. Weitere Fundamentstreifen liegen in der Richtung, in die das Wasser abfließen soll. Trotzdem bei dieser Bauweise Regenwasser auf der Fläche versickern kann, muss ein Gefälle eingearbeitet werden, da z. B. bei Starkregen der Boden das Wasser nicht schnell genug aufnehmen kann. Als Terrassenbelag können in allen Fällen rutschsichere Platten oder Holzbohlen verlegt werden.