Biologische Schädlingsbekämpfung: Die besten Tipps
Blattläuse, Milben, Schnecken oder einen Pilz im Garten entdeckt? Dann nichts wie ran an die Chemiekeule! Oder? Welche Alternativen aus der biologischen Ecke Sie haben, verraten wir Ihnen nun.
Das größte Problem an chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln: Sie bringen auch Nützlinge um und haben unter Umständen auch schädliche Auswirkungen auf die Umwelt und unsere Gesundheit. Zudem haben Sie in ökologischen und naturnahen Gärten schlicht nichts verloren – aus Prinzip. Wie Sie Schnecken, Fliegen, Läusen & Co doch zu Leibe rücken können? Wir haben die besten Tipps für Sie!
Blattläuse und Schnecken
Sehr bewährt hat sich der Brennesselsud im Kampf gegen Blattläuse. Einfach Brennessel sammeln, in ein Gefäß geben, mit Wasser übergießen (auf einen Kilo Brennesseln kommen 10 Liter Wasser) und für eine Woche bis zehn Tage zugedeckt, am besten in der Sonne stehen lassen. Sobald der Schaum an der Oberfläche komplett weg ist, kann der Sud eingesetzt werden. Unverdünnt einsetzen gegen Blattläuse, im Verhältnis eins zu zehn verdünnt einsetzen im Kampf gegen die Nacktschnecken!
Auch Rapsöl hat sich als beliebtes und effizientes Hausmittel gegen Blättläuse etabliert. Es ist preisgünstig und hilft auch bei der Bekämpfung von Schildläusen. Dank des Schmierfilms können sich die Läuse dann nicht mehr auf den Pflanzen halten und rutschen ab. Und so funktioniert´s: Einen 10-Liter-Eimer mit 5 Liter kaltem Wasser befüllen. 90 Milliliter Rapsöl hinzugeben. Ein paar Spritzer Bio-Spülmittel in das Wasser-Öl-Gemisch geben, sodass sich das Öl mit dem Wasser vermengt. Danach ordentlich rühren. Haben sich Öl und Wasser gut vermischt, kann die Flüssigkeit in eine Pflanzenspritze umgefüllt werden. Nun werden alle befallenen Pflanzen gut eingesprüht. (Wichtig: Nicht die Blattunterseite und Stielansätze vergessen!) Tägliche Kontrolle ist jetzt besonders wichtig. Wiederholt man diese Prozedur nach circa 8 Tagen, können mit dieser Methode gute Ergebnisse erzielt werden.
Auch hilfreich im Kampf gegen Blattläuse - Kuhmilch! Einfach 200 ml kaltes Wasser mit etwa 100 ml Vollmilch von der Kuh mithilfe einer Gabel oder eines Schneebesens vermengen. Das Gemisch im Anschluss in eine Sprühflasche füllen und täglich über mehrere Tage auf die befallenen Pflanzen sprühen.
Um gegen Nacktschnecken vorzugehen, gibt es eine Vielzahl an Methoden. Eine Brühe aus Wasser und Rasenmoos ist eine davon. Pro Liter Wasser werden 50 Gramm trockenes Moos in einem Eimer 24 Stunden lang ziehen gelassen. Dann gießt man den Sud durch ein Sieb - fertig ist das natürliche Sprühmittel! Alternativ können auch Efeu, Holunderblätter, Schafgarbe und Lavendel im gleichen Verhältnis mit Wasser angesetzt werden.
Eifrige Kaffeetrinker können ihren Kaffeesatz auch im Kampf gegen die Schnecken einsetzen! Der Kaffeesatz wird großzügig um die Pflanzen und auf den Gartenwegen verteilt. In geringen Mengen vertreibt er die Weichtiere, hochdosiert wirkt er tödlich. Der Einsatz von Kaffeesatz ist umweltfreundlich und ungiftig.
Sand und Eierschalen können ebenfalls nützlich sein, um den kleinen Weichtieren den Weg zu den geliebten Pflanzen zu erschweren. Sand auf den Gartenwegen stellt eine große Hürde für Nacktschnecken dar. Den gleichen Effekt haben zerkleinerte Eierschalen. Vermischt mit Sägespänen und rund um die Pflanzen und auf den Gartenwegen verteilt macht es dieses Gemisch den Schnecken sehr schwer.
Pilzen vorbeugen
Ein Tee aus Knoblauch und Zwiebeln beugt Pilzkrankheiten aller Art vor. Den Lauchtee im Verhältnis eins zu vier mit Wasser verdünnen und Ihren Garten damit beregnen. Auch Schachtelhalme helfen gegen den Pilz. Frischen (10 kg) oder getrockneten (150 g) Schachtelhalm mit zehn Liter Wasser ansetzen, gären lassen, täglich umrühren und wenn der Schaum weg ist, im Verhältnis eins zu fünf verdünnen. Abends auf Ihre Pflanzen auftragen.
Schädlingsfreie Tomaten
Kohlweißlinge reagieren sehr empfindlich auf einen unverdünnten Sud aus Tomatentrieben. Die Triebe vorsichtig ausbrechen und ein wenig verkleinern, in einem passenden Gefäß mit der zehnfachen Menge an Wasser ansetzen und wie bei den anderen Jauchen auch für ein paar Tage stehen lassen. Unverdünnt auf die Tomatenstauden spritzen!
Was tun gegen Milben?
Ein wahres Geheimmittel ist der an Gerbstoffen besonders reiche Rainfarn, der vor allem gegen Milben eingesetzt werden kann. Setzen Sie eine Jauche aus 300 Gramm frischer Pflanze und zehn Litern Wasser an. Deckel drauf und zwei Wochen gären lassen. Natürlich sollte alle paar Tage einmal umgerührt werden. Den Milbenbefall zweimal in der Woche unverdünnt bespritzen.
Abhilfe bei lästigen Saugern
Schildläuse und Wanzen, sowie viele andere saugende Insekten, hassen Rhabarber. Grund sind wohl die Sennoside und Oxalsäure. Zerkleinern Sie etwa 50 Gramm getrocknete Blätter vom Rhabarber und lassen Sie diese über Nacht in etwa einem Liter Wasser ziehen. Am frühen Morgen unverdünnt auf die bevölkerten Pflanzen oder Beete spritzen – fertig!