Niedrigenergiehaus, Passivhaus, Niedrigstenergiehaus?
Die Akzeptanz für Niedrigenergie-, Passiv- oder 3-Literhäuser hat über die Jahre mehr und mehr zugenommen. Was aber unterscheidet diese Kategorien? Energieverbrauch und Bauweisen im Vergleich.
Das Niedrigenergiehaus
Niedrigenergiehäuser sind Gebäude mit einem Heizwärmebedarfvon weniger als 50 kwh/m a und 5 Liter Energiebezugsfläche pro Jahr. Das entspricht einem Ölverbrauch von 4 Litern je m2 pro Jahr. Erreicht wird dies in erster Linie durch ausreichende Wärmedämmung. Andere Maßnahmen wie Wärme-Schutzverglasung bei , Nutzung von erneuerbarer Energien (Sonne, Biomasse) zu Heizzwecken, Nutzung von Sonnenenergie, passiv durch Planung von Sonnenräumen, Wintergärten oder ähnlichem, oder aktiv durch Solaranlagenfür die Warmwasseraufbereitung und Heizung, Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen Auch bei Sanierung bestehender Gebäude durch oben genannte Maßnahmen ist es möglich, dem Standard des Niedrigenergiehauses gerecht zu werden.
Das 3-Liter-Haus
Das 3-Liter-Haus ist eigentlich ein Niedrigenergiehaus in 3-Liter-Qualität. Es hat einen Heizenergieverbrauch von maximal 3 Liter Heizöläquivalent pro m² oder weniger. Die Heizkostenfür ein Einfamilienhaus betragen somit - nach heutigen Energiepreisen - weniger als 290 € pro Jahr. Es zeichnet sich durch beste Wärmedämmung, modernste Fenstertechnik mit aktiver und passiver Sonnenenergienutzung mit entsprechendem Sonnenschutz für den Sommer und automatischer Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung und einer einfachen Kleinstheizung für die verbleibenden 20 bis 30 Heiztage pro Winter aus.
Das Passivhaus
Passivhäuser sind sozusagen die Weiterentwicklung der Niedrigenergiehäuser. Sie zeichnen sich durch einen Heizwärmebedarf von höchstens 15 kvh/m a & 1,7 l Energiebezugsfläche pro Jahr aus, das entspricht einem Ölverbrauch von max. 1,5 Litern je m² pro Jahr. Sie verfügen über kleinst dimensionierte Heizanlagen z.B.
Einzelöfen (Kachelöfen, Einraumöfen), oder werden mit Hilfe von
kontrollierter Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung beheizt. Kombinationen mit Nutzung von Sonnenenergie oder anderen Alternativen sind häufig und sinnvoll. Das bildet die Grundlage, den verbleibenden Energiebedarf komplett durch erneuerbare Energien decken zu können. Damit wird in einem Passivhaus insgesamt weniger Energie verbraucht, als in durchschnittlichen europäischen Neubauten allein an Haushaltsstrom und für die Warmwasserbereitung benötigt wird.
Tipp: Grundsätzlich kann das Prinzip eines Passivhauses nur funktionieren, wenn alle planerischen Elemente im Gesamtkonzept berücksichtigt werden.