Offene Küche: Vor- und Nachteile
Offene Küchen sind sehr beliebt. Kochen, bewirten, essen und Unterhaltung spielen sich in ein und demselben Raum ab. Doch hat das wirklich nur Vorteile?
Kommunikation und Gemeinsamkeit pur - das verspricht die offene Küche, ein architektonisches Konzept, bei dem die Küche nicht durch Wände oder Türen vom Rest des Wohnraums getrennt, sondern offen in den Wohn- oder Essbereich integriert ist. Meist befindet sich in der Mitte ein Küchenblock, quasi das Zentrum des Geschehens. Das Rundherum wird dann durch die Raumgröße, den Raumschnitt und Ihre persönlichen Bedürfnisse und Vorstellungen bestimmt.
Vorteile der offenen Küche
Soziale Interaktion: Eine offene Küche wirkt einladend und fördert die soziale Interaktion zwischen den Personen, die sich im Raum aufhalten. Beim Kochen, Essen und Unterhalten können alle am Geschehen teilnehmen.
Optische Weite und Helligkeit: Durch das Fehlen von Wänden wirkt der Raum logischerweise größer und heller. Insbesondere in kleinen Wohnungen oder Häusern ist das von Vorteil.
Bessere Luftzirkulation: Offene Küchen sind meist große Küchen. Durch die fehlenden Barrieren (Wände) kommt es zu einer besseren Luftzirkulation im gesamten Wohnbereich. Gerüche und Dämpfe werden so schneller abgeführt.
Flexibilität beim Kochen und Unterhalten: Wenn die Küche offen ist, kann man arbeiten, sich unterhalten, mit den Kindern interagieren und das alles zugleich. Als Koch ist man nicht isoliert in einem eigenen Raum, das Kochen und Essen wird zum sozialen Erlebnis.
Natürlich sieht die offene Variante oft sensationell aus, aber sie ist extrem von der Raumgröße abhängig. In der österreichischen Standardküche ist die daher meist nicht zufriedenstellend umsetzbar. Eine offene Küche funktioniert aber nur, wenn sie auch wirklich genügend Platz zur Verfügung hat. Dies also bei der Planung bedenken. Vergessen Sie außerdem nicht, dass Sie in der offenen Küche keine Möglichkeit haben, hinter Gerüchen, Lärm und ungewaschenem Geschirr einfach mal die Türe zu schließen.
Nachteile der offenen Küche
Geruchs- und Geräuschbelästigung: Eine offene Küche grenzt ja an den Wohnraum. Gerüche und Geräusche dringen also in diesen Wohnbereich. Das kann störend sein, insbesondere wenn jemand vor dem Fernseher entspannen möchte, während in der Küche gekocht wird. Dampf, Fettablagerungen und Co können sich auch auf Möbeln und Textilien ablagern.
Ordnung und Sauberkeit: Da die Küche direkt sichtbar ist, erfordert eine offene Küche konsequentes Saubermachen, da Unordnung und Chaos sofort ins Auge fallen. In einem separaten Raum kann man auch einfach mal die Türe zumachen und Geschirrberge Geschirrberge sein lassen.
Weniger Privatsphäre: Eine offene Küche kann die Privatsphäre stören, insbesondere wenn Gäste oder Familienmitglieder im Wohnbereich sind und die Aktivitäten in der Küche beobachten können. Manche Menschen bevorzugen es, während des Kochens ungestört zu sein.
Offene Küche: Perfekt für Cocooning
Die Funktion der Küche hat sich verändert, oder vielmehr ist die Küche wieder zu dem geworden, was sie früher einmal war: das Kommunikationszentrum der ganzen Familie, ein Treffpunkt für Bewohner und Gäste. So hat die Küche mit dem Trend des „cocoonings“ – dem sich Zurückzuziehen in die eigenen vier Wände – und des „homings“ – dem Festefeiern mit Freunden zu Hause – wieder ihre ehemalige Bedeutung als Kommunikationszone erhalten und verbindet Notwendigkeit mit Genuss und Beisammensein.