Was ist die Gründung im Bauwesen?
Die richtige Gründung sorgt für Sicherheit und Stabilität. Doch worauf kommt es bei einer guten Gründung eigentlich an? Lesen Sie weiter und erfahren Sie, was Sie über das Thema Gründung unbedingt wissen müssen, wenn Sie ein Haus bauen wollen.
Der Albtraum jedes Hausbesitzers: Das Wunschzuhause ist fertig gebaut und rundum perfekt – bis es langsam wie der schiefe Turm von Pisa im Boden versinkt. Um dies zu verhindern, ist eine ordentliche Gründung gefragt. Welche Gründungsarten es gibt und worauf Sie bei der Gründung Ihres Gebäudes achten müssen, erfahren Sie hier.
Was ist eine Gründung?
Die Gründung bildet den Übergang zwischen Boden und Gebäude. Dabei wird das Gewicht des Bauwerks so an den darunterliegenden Boden verteilt, dass das Haus stabil steht. Ähnlich wie Schuhe mit guter Sohle, die uns Halt geben, sorgt die Gründung also dafür, dass das Gewicht des Gebäudes sicher auf den Boden übertragen wird. Sie ist entscheidend, um zu verhindern, dass das Bauwerk über die Zeit einsinkt oder wackelt. Je nach Beschaffenheit des Bodens und des Gebäudes können unterschiedliche Arten von Gründungen nötig sein. Die Wahl der geeigneten Gründungsmethode ist daher von grundlegender Bedeutung.
Was ist der Unterschied zwischen Gründung und Fundament?
Häufig werden die Begriffe Gründung und Fundament synonym benutzt. Tatsächlich handelt es sich bei dem Fundament aber nur um einen Teil der gesamten Gründung. Die Gründung kann sowohl oberirdische als auch unterirdische Elemente umfassen und bezieht sich auf den kompletten Unterbau, einschließlich aller Strukturen, die die Lasten auf den Boden übertragen. Das beinhaltet auch verschiedene Arten von Fundamenten, wie zum Beispiel Streifenfundamente, Einzelfundamente oder Plattenfundamente.
Welche Arten von Gründungen gibt es?
Je nach Bodenbeschaffenheit, Baustruktur und Gebäudelast sind unterschiedliche Arten der Gründung nötig. Es wird grundsätzlich zwischen Flachgründung und Tiefgründung unterschieden. Hier die Erklärung dazu:
Flachgründung: Bei der Flachgründung wird das Gewicht des Gebäudes horizontal auf dem Boden verteilt, zum Beispiel durch Streifen- beziehungsweise Einzelfundamente oder Bodenplatten. Diese Art der Gründung wird bei tragfähigem Baugrund und geringen Gebäudelasten bevorzugt.
Tiefgründung: Liegt die tragfähige Schicht des Bodens tiefer unter der Erde, kommt die Tiefgründung zum Einsatz. Dabei werden tragende Pfeiler wie zum Beispiel Pfähle senkrecht in die Erde getrieben und die Gebäudelast durch Mantelreibung und Druck auf den Untergrund verteilt.
Wie wählt man die richtige Gründung?
Um die Stabilität eines Gebäudes zu gewährleisten, ist es von äußerster Wichtigkeit, die passende Gründung zu wählen. Dazu ist eine umfassende Analyse des Bodens notwendig. Im Zuge dieser werden die Bodenverhältnisse anhand von Proben sowie regionaler Karten und Unterlagen in einem geotechnischen Labor untersucht. Basierend auf diesen Werten können Bodengutachter eine Gründungsempfehlung aussprechen. Diese wird an Ihren Planer (Statiker, Architekt oder Baumeister) übermittelt, der daraufhin eine statische Berechnung der Fundierung durchführt. Anschließend kann die Baugrube ausgehoben werden.
Unter Umständen können auch Bodenverbesserungen notwendig sein, um die Tragfähigkeit des Untergrunds zu verbessern. Bindige Böden können zum Beispiel durch eine statische Verdichtung gefestigt werden.
Wie tief muss eine Gründung sein?
Um die langfristige Stabilität und Sicherheit eines Bauwerkes zu gewährleisten, ist die Tiefe bei der Gründungsplanung ausschlaggebend. In Österreich muss ein Fundament mindestens 80 cm tief in der Erde liegen. In manchen Höhenlagen ist sogar eine Tiefe von 160 cm notwendig, damit die Gründung als ausreichend frostsicher gilt. Denn in den kalten Monaten kann der Frost tief in die Erde vordringen – und den Beton nachhaltig beschädigen. Liegt das Fundament mindestens 80 cm unter Grund, spricht man daher von einer frostfreien Gründung.