DIY: Wie Sie Wand & Decke mit Holz verkleiden
Altbackene Holzverkleidungen vom Boden bis zur Decke waren einmal. Jetzt erobern Akustikpaneele & Co unser Interior und inspirieren viele Heimwerker zum Do-it-yourself-Projekt. Badezimmerdecke oder Küchenrückwand – wir zeigen Ihnen, wie Sie Holzverkleidungen selbst montieren.
Holz ist atmungsaktiv, trägt zu einem angenehmen, wohngesunden Raumklima bei und sorgt für eine gute Schall- und Wärmedämmung. Gute Gründe, zu Hause nicht nur einen Holzboden zu verlegen, sondern auch Decke und Wände mit Holz zu vertäfeln. Für viele Interior-Fans steht dennoch vor allem die Optik im Vordergrund: mit den altbackenen Komplettvertäfelungen, die viel Licht schlucken, haben die angesagten Holzverkleidungen nämlich rein gar nichts mehr zu tun! Für einen modernen Look werden häufig nur etwa 1/3 oder 2/3 der Wand vertäfelt. Im Trend sind vor allem minimalistische Lamellenwände, auch "Slat walls" genannt, und Kasettenwände im Landhausstil, die häufig nur den unteren Teil der Wand abdecken.
Wände mit Holzpaneelen verkleiden
Für Wand- und Deckenverkleidungen aus Holz sind sowohl Profilbretter als auch Paneele geeignet. Im gut sortierten Fachhandel finden Sie eine breite Auswahl diverser Holzarten in unterschiedlichen Abmessungen. Profilbretter bestehen normalerweise aus massivem Holz von Nadelbäumen wie Fichte, Tanne, Kiefer oder Lärche. Für Paneele kommt meist Kunststoff oder MDF mit Echtholzoptik zum Einsatz. Die Bauteile bestehen immer aus Nut und Feder, so können die Bretter einfach ineinander geschoben werden.
Schritt 1: Latten für Unterkonstruktion vorbereiten
Sie brauchen eine Unterkonstruktion aus Kantholz mit einem Mindestaß von 18 x 45 mm. Diese müssen in einem Winkel von 90 Grad zum späteren Verlegemuster montiert werden. Für mehr Stabilität bohren Sie die Latten vor, die Löcher sollten einen Abstand von 60 bis 80 Zentimeter haben.
Schritt 2: Unterkonstruktion an der Wand befestigen
Jetzt werden die einzelnen vorgebohrten Latten in einem Abstand von ca. 50 bis 60 cm mit Nageldübeln senkrecht oder waagrecht an der Wand (oder an der Decke) montiert. Stellen Sie mit Hilfe der Wasserwaage sicher, dass die Latten gerade sind. Achtung: Wenn Sie die Wand im Bad verkleiden, müssen Sie für eine ausreichende Hinterlüftung sorgen, damit kein Schimmel entsteht. Der Abstand der Paneele zur Wand sollte mindestens zwei Zentimeter betragen.
Schritt 3: Erste Reihe Paneele anbringen
Mit speziellen Profilholzkrallen werden nun die Paneele auf die Unterkonstruktion montiert. Beginnen Sie ganz unten und befestigen Sie hier die speziellen Anfangskrallen mit Hammer und Nagel, in die Sie dann die erste Reihe der Paneele stecken. Damit sie passen, müssen Sie bei den Paneelen für die erste Reihe die Feder absägen. Dann schieben Sie sie mit der Schnittseite in die Anfangskralle. Achten Sie zudem darauf, dass Krallen bzw. Paneele zur Seite und nach unten zum Boden hin einen Mindestabstand von zwei Zentimeter haben, denn das Holz dehnt sich bei Temperaturschwankungen möglicherweise noch aus.
Schritt 4: Weitere Wandpaneele montieren
Schritt 5: Letzte Reihe Wandpaneele
Schritt 6: Abschlussleisten abringen
Für einen schönen Abschluss können Sie spezielle Leisten mit Leistenkrallen anbringen. Die Krallen werden mit einem Nagel direkt am Paneel befestigt. Dann können die Abschlussleisten direkt auf die Krallen gedrückt werden. Auch für Ecken gibt es eigens Leisten, die zum Beispiel mit Montagekleber angebracht werden können. Tipp: Bei der Holzverkleidung im Bad sollten Sie keinen Boden- oder Deckenabschluss anbringen, weil die Luft so nicht zirkulieren kann.
Noch ein paar Tipps
- Kaufen Sie Ihr Holz möglichst lange vor der eigentlichen Verwendung und lassen Sie sich Zeit bei der Planung und beim Kauf; nehmen Sie nicht gleich die erstbeste Schnittware!
- Fertigen Sie eine genaue Skizze an und entnehmen Sie aus dieser die erforderliche Mengen, Maße und Materialien! Das erspart unnötige Kosten, Zeit und Wege.
- Lagern Sie Ihr Holz immer in Stapeln, legen Sie zwischen die Bretter gleichmäßig im Abstand von 40 cm Latten aus Restholz! Packen Sie das Holz unbedingt aus der Folie aus und lagern Sie es, wenn möglich, unter den gleichen Bedingungen, unter denen es später auch verwendet wird!